Veranstaltung

Architekturtage 2004
Veranstaltung
4. Juni 2004 bis 5. Juni 2004
in ganz Österreich

Veranstalter:in: Bundeskammer der Architekten und Ingenieurskonsulenten, Architekturstiftung Österreich, Verein Architekturtage

Urbanes Dorf in der Grenzregion

27. Mai 2004 - Maria Welzig
Nachdem im vergangenen Jahr die Region um den Neusiedler See erkundet wurde, konzentrieren sich diesmal die Architekturtage auf das vergleichsweise unbekannte Südburgenland.

Der Architekturraum Burgenland veranstaltet außerdem Fahrten zu aktuellen Bauten im Raum Oberwart. Die Tour am Freitag führt zu Einfamilienhäusern, die Tour am Samstag zu kulturellen, gastronomischen und betrieblichen Bauten und zu „geheimen Orten“, die erst im Bus bekannt gegeben werden.

Auch neue Architektur in Westungarn steht auf dem Programm.

Die ersten Signale, dass die zeitgenössische Architektur auch diesen Teil des Burgenlandes erreicht hat, gingen von Bauten aus, die von Hans Gangoly (Graz) und Pichler-Traupmann (Wien) entworfen wurden. Die Namen der hier ansässigen Architekten - Dietmar Gasser, Wagner-Fandl-Pichler, Gerald Prenner, Tomm Fichtner, Franz Zogmann - sind dagegen noch wenig bekannt.

So lassen sich hier echte Entdeckungen machen: etwa die Wandlung der kleinen Grenzgemeinde Bildein von einem sterbenden Ort zu einem vitalen „Dorf ohne Grenzen“ (Samstagstour). Dieses von der Bevölkerung beschlossene Leitbild steht für „Offenheit, Aufgeschlossenheit und Toleranz“ - also für klassische urbane Werte.

Alles spielt hier bestens zusammen: der junge Bürgermeister Walter Temmel und der Architekt Dietmar Gasser, Kulturinitiativen, die Bevölkerung, Marketing, Landschaftsplanung (Andrea Cejka), Museumskonzept und die Ausstellungsgestaltung von Andreas Lehner.


Dorf ohne Grenzen

Zur Identitätsfindung in dieser viersprachigen Grenzregion des Bundeslandes beschloss die Gemeinde Bildein die Einrichtung eines Geschichte(n)hauses im ehemalige Feuerwehrgebäude.

Dorfanger und angrenzender Kirchhof wurden zum neuen Ortszentrum: mit dem Gemeindeamt im alten Pfarrhaus, dem Umbau der Stadlgebäude in eine Mediathek, einem Weinkulturhaus, Gasthaus und Geschäft.

Der Architekt Dietmar Gasser hat sich intensiv mit den Bedingungen des Ortes auseinander gesetzt. Gleichzeitig sind seine Eingriffe uneingeschränkt modern, in jeder Hinsicht auf der Höhe der Zeit.

Die Anerkennung blieb nicht aus: Österreichweiter Preis für das Dorferneuerungskonzept, Europäischer Innovationspreis 2000 für Freiraumgestaltung, Öster- reichischer Museumspreis 2003. Die Tour am 5. Juni ist Anstoß, Bildein in Architekturkreisen zu einem Begriff zu machen.

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