Bauwerk

Urban Entertainment Center
O&O Baukunst, HNP architects ZT GmbH, Lintl & Lintl - Wien (A) - 2006

Schadensbegrenzung nach Städtebauflop und neu beginnende Diskussion um Stadtplanung

Drei Jahre Zeit für Wien-Mitte neu

Drei Jahre Zeit für Wien-Mitte neu Nach dem Fall der Türme drängt die Stadt auf rasche Präsentation einer Alternative für die Wien-Mitte-Überbauung. Gleichzeitig wird aber auch diskutiert, was an diesem Standort überhaupt noch errichtet werden kann.

26. März 2003
Wien - Ehe in Wien-Mitte sich atemberaubende architektonische Blickfänge ergeben, werden wohl noch drei Jahre vergehen. In dieser Zeitdimension rechnet SP-Bürgermeister Michael Häupl, innerhalb derer ein Projekt zur Bahnhofsüberbauung doch noch umgesetzt werden kann. Häupl drängt jedenfalls darauf, dass der Investor, die Bauträger Austria Immobilien (B.A.I.), die kürzlich das Turmprojekt abgesagt hat, rasch die angekündigte „Light-Variante“ präsentiert.

Nach wie vor gelte für alle neuen Pläne, dass die Verträglichkeit mit dem Welterbe in der Inneren Stadt gegeben sein müsse. Der Unesco und ihrem Welterbebeirat Icomos soll also kein weiteres Mal Anlass zur Kritik gegeben werden. Bereits bei Absage des heftig umstrittenen Wien-Mitte-Projekts mit den bis zu 97 Meter hohen Türmen hat Wolfgang Lipp, Präsident von Icomos-Österreich, mit Erleichterung reagiert. Unter diesen Bedingungen sehe er keine Gefahr mehr, dass die Unesco der Stadt Wien das Welterbe aberkennen werde.


Planungsneustart

Der Wiener VP-Planungssprecher Alexander Neuhuber forderte indes am Dienstag einen kompletten Planungsneubeginn für das Areal: „Man muss sich schließlich den neuen Gegebenheiten anpassen. Als Wien-Mitte geplant wurde, war Wien gerade in einer Art Hochhaus-Euphorie“ - inzwischen stagniere der Büromarkt aber. Auch seien damals etwa Urban-Entertainment-Center der letzte Schrei gewesen, „aber die sind längst wieder passé. Das Sony-Center in London etwa hat schon wieder zugesperrt.“

Ein Shoppingangebot werde es in Wien-Mitte jedenfalls geben müssen, bei Büros wäre Neuhuber derzeit vorsichtig. Denkbar sei auch noch ein Hotelbau oder etwa auch „ein größeres Musical-Theater. Platz gibt es genug - die Frage ist nur, wie das finanziert werden soll.“

Wichtigster Ansatzpunkt ist für den Planungssprecher, dass über die Pachthöhe neu verhandelt werden müsse. Denn wie Neuhuber bereits im STANDARD erläuterte, müssten die ÖBB nun darauf reagieren, dass das Grundstück angesichts der Welterbediskussion nicht mehr voll ausgenützt werden kann.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Wien-Mitte Bauprojektmanagement GesmbH