Details
- Adresse
- Maria-Trapp-Platz 5, 1220 Wien, Österreich
- Architektur
- fasch&fuchs.architekt:innen (Hemma Fasch, Jakob Fuchs, Fred Hofbauer)
- Mitarbeit Architektur fasch&fuchs.architekt:innen
- Fred Hofbauer (Projektleitung), Robert Breinesberger, Didem Durakbasa, Toni Knoll, Constanze Menke, Martin Ornetzeder, Stefanie Schwertassek, Elisabeth Stoschitzky, Heike Weichselbaumer, Martina Ziesel
- Bauherrschaft
- BIG
- Tragwerksplanung
- Werkraum Ingenieure (Peter Resch, Peter Bauer, Martin Schoderböck)
- Landschaftsarchitektur
- PFLANZ!
- Bauphysik
- EXIKON (Bernhard Sommer, Goga S. Nawara, Marek Dziubas)
- Haustechnik
- Thermo-Projekt
- Elektrotechnik
- tgaplan gebäudetechnik gmbh
- Fotografie
- Hertha Hurnaus, Paul Ott
- Weitere Konsulent:innen
- Projektsteuerung: fasch&fuchs.architekten, BIG
ÖBA Baustellenkoordination: Anton Pallanich
Ausschreibung: Günter Bösch
Brandschutzplanung: Kunz - Die innovativen Brandschutzplaner Gmbh
Sportanlagen: Sportanlagenbau
Küchenplaner: Sarah-Sophie Holzer
Bodengutachten: Geotechnik Adam ZT Gmbh
Versickerung: Geomatrix
Kunst: Hanna Schimek und Gustav Deutsch
- Funktion
- Bildung
- Wettbewerb
- 10/2012 - 03/2013
- Planung
- 04/2013 - 04/2017
- Ausführung
- 04/2014 - 06/2017
- Grundstücksfläche
- 15.104 m²
- Bruttogeschossfläche
- 19.170 m²
- Nutzfläche
- 9.237 m²
- Bebaute Fläche
- 7.391 m²
- Umbauter Raum
- 77.795 m³
- Baukosten
- 26,0 Mio EUR
Nachhaltigkeit
Der unten angegebene HWB ist nach Standortklima (SK) berechnet. Der Heizwärmebedarf HWB* (RK) beträgt 6.57 kWh/m³a (Energieausweis). In die Berechnung des EEB fließt im vorliegenden Fall auch Energie für Luftförderung und Beleuchtung, sowie Warmwasserbereitung und Effizienz des Heizsystems. Der PEB ist dann nochmal ungünstiger wegen Stromerzeugungsverlusten und Leitungsverlusten Fernwärme.
- Heizwärmebedarf
- 19,3 kWh/m²a (Energieausweis)
- Endenergiebedarf
- 111,7 kWh/m²a (Energieausweis)
- Primärenergiebedarf
- 237,1 kWh/m²a (Energieausweis)
- Energiesysteme
- Fernwärme, Geothermie, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Materialwahl
- Mischbau
- Zertifizierungen
- ÖGNB Total Quality Building
Preise und Auszeichnungen
Publikationen
architektur aktuell
Architekturwettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Bildungsquartier Bundesschulgebäude aspern Die Seestadt - Teilgebiet 2 hervorgegangen
- 1. Rang, Gewinner, 1. Preis
- 2. Rang, Preis
- 3. Rang, Preis
- 4. Rang, Preis
- 5. Rang, Preis
- 6. Rang, Preis
- 7. Rang, Preis
- 8. Rang, Preis
- 1. Nachrücker auf Preise
- 2. Nachrücker auf Preise
- 3. Nachrücker auf Preise
- 1. Stufe
Archbau
Karte
Pläne
Presseschau
Schule mit offenen Armen
Ein Meilenstein in der Entwicklung des österreichischen Schulbaus: Fasch & Fuchs haben für die Seestadt Aspern ein Gymnasium entworfen, das Optimismus und Pioniergeist verströmt. Hier möchte man bleiben.
Gibt es einen Fortschritt in der Architektur? Soweit man Architektur als technisches Produkt versteht, sicher. Neue Materialien und Fertigungstechniken lösen ältere ab; neue Planungsmethoden, etwa die Einführung des CAD, machen Geometrien umsetzbar, die vor zwei Jahrzehnten nicht zu beherrschen gewesen wären. Als Baukunst betrachtet, kann Architektur einen Fortschritt anderer Art für sich beanspruchen. Während technischer Fortschritt die alte Lösung obsolet macht, lässt der künstlerische dem Alten seinen Wert. Er ist auch alles andere als linear, verzweigt sich in unterschiedliche Richtungen und setzt dabei manchmal an Verzweigungspunkten an, die weit in der Vergangenheit liegen. Schließlich gibt es noch einen Fortschritt, der aus neuen funktionellen Erfordernissen entsteht. Das können völlig neue Aufgaben sein, wie es im 19. Jahrhundert etwa Bahnhöfe und Schlachthöfe waren, oder auch nur Veränderungen oder Neuinterpretationen bekannter Aufgaben, vom Wohnen bis zur Bildung.
Zu den seltenen Fällen, in denen alle drei Arten von Fortschritt zusammenkommen, gehört das neue Bundesgymnasium in der Seestadt Aspern. Der Fortschritt begann hier schon bei der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs. Das Bundesministerium für Bildung wünschte sich eine „Arbeits- und Lernlandschaft, die individuelle Förderung, Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen, selbstorganisiertes und offenes Lernen sowie Projektunterricht“ unterstützt. Organisatorisch ist für die Unterstufe ein Cluster-System geplant, in dem sich jeweils vier Klassenräume einen offenen Lernbereich teilen. In der Oberstufe gibt es ein Departmentsystem mit den drei Departments für Sprachen, Naturwissenschaften sowie Wirtschaft und Informatik, zu denen vier große Homebases für die Schüler der Oberstufenjahrgänge gehören. Ein solches Programm ist, international betrachtet, keine große Innovation, aber für österreichische Verhältnisse ein erfreulicher Anschluss an den State-of-the-Art.
Hemma Fasch und Jakob Fuchs hatten für dieses Programm ein Grundstück in der Seestadt Aspern zur Verfügung, das an der einen Seite an einen Stadtteilpark grenzt, den Hannah-Arendt-Park, und an der anderen Seit an einen kleinen urbanen Platz. Das Grundstück ist, wie viele in der Seestadt, schiefwinkelig verzogen, ein stadtplanerischer Kollateralschaden der Ringstraße, die in einer gequetschten Kreiskurve um das Zentrum der Seestadt führt. Fasch & Fuchs haben dieses Grundstück genommen, wie es ist, und ihr Haus an drei Seiten bis an die Grundstücksgrenze gebaut. An der vierten Seite breitet es zum Stadtteilpark seine Armeaus und wirkt von dort wie ein luftiges Glashaus mit Terrassen und einer davor ausgerollten Grünfläche. Diese Grünfläche hätte ursprünglich mit dem Stadtteilpark über große Tore verbunden sein sollen, eine Idee, diesich schließlich aus den üblichen Gründen nicht durchsetzen ließ, die Mehrfachnutzung so schwer machen: Wer zahlt den Betrieb, wer ist für Schäden verantwortlich?
Die beiden seitlichen Arme der Schule sind Treppen, die alle Terrassen mit dem Schulgarten verbinden und gleichzeitig als Fluchtwege dienen. Straßenseitig sind die Wangen dieser Treppen mit einer Membran aus Kunststoff verkleidet, die sich an drei Seiten um das gesamte Gebäude herumzieht. Bei Gegenlicht wird hinter der Membran die tragende Stahlkonstruktion sichtbar, und was zuerst als massives Bauelement erscheint, zeigt sich plötzlich als leichte, transparente Hülle.
Transparenz und Leichtigkeit sind auch im Inneren der Schule das leitende Prinzip. Die Tiefe des Baukörpers erlaubt die Anlage eines gut proportionierten Hofs, der zusätzliches Licht und Grün in die Schule bringt. Parallel dazu liegt eine mehrgeschoßige Aula mit Freitreppen und offenen Lerninseln. Licht von oben kommt über ein Shed-Dach mit einer Tragkonstruktion aus Holz. Diese große Offenheit ist möglich, weil die Schule mit einer Sprinkleranlage ausgerüstet ist, eine Maßnahme, die sich nach Angabe der Architekten durch bessere Flächennutzung und den Wegfall anderer teurer Brandschutzmaßnahmen von selbst amortisiert. Die Wände der Klassen beziehungsweise Homebases sind zu den Erschließungsbereichen hin verglast. Sie haben zumeist einen direkten Ausgang zu einer Terrasse, die fast so groß ist wie die Klasse. Statt Glas bis zum Boden gibt es eine von innen und außen benutzbare Sitzbank mit einem großen Schiebefenster, in deren Gebrauch die Schüler sicher viel Fantasie entwickeln werden.
Es gibt nur wenige Schulen in Österreich, die eine so gelöste Atmosphäre erreichen wie diese, und die meisten der wenigen stammen ebenfalls von Fasch & Fuchs: die Sonderschule Schwechat aus dem Jahr 2006, die Tourismusschule Bad Hofgastein von 2010 und zuletzt das Schulzentrum im oberösterreichischen Feldkirchen, in zwei Etappen 2011 und 2014 errichtet. Drei weitere sind in Bau, in Lienz, in Hall/Tirol und in Neustift im Stubaital. In all diesen Projekten zeigt sich die Fähigkeit der Architekten, aus der konstruktiven Logik baukünstlerische Prinzipien zu gewinnen, die man vor 30 Jahren zum Stilbegriff des Hightech verdichtet hat: Leichtigkeit und Transparenz, Membran statt Mauer, aus dem Konstruktiven abgeleitete Form. Fasch & Fuchs gehörenzu der kleinen Gruppe von Architekten, die diesen Stil so kultiviert haben, dass er sich nicht doktrinär in den Vordergrund drängt, sondern wie die natürlichste Sache der Welt wirkt. Die Fassade zum Park mit ihrem System von abgehängten Stegen, Stahlfachwerken und den leichten Brücken aus Stahlbeton ist ein Kunstwerk für sich.
Das muss man wollen, und man muss es können. Fasch & Fuchs haben in langjähriger forschender Praxis so viel Erfahrung gewonnen, dass ihnen Bauherren, in diesem Fall die BIG, auch bei schwierigen Punkten vertrauen. Dazu gehören viele Beteiligte, unter anderem Projektleiter wie Fred Hofbauer, Büropartner von Fasch & Fuchs, die Tragwerksplaner von Werkraum Wien, die Bauphysik von Exikon und die Künstler Gustav Deutsch und Hanna Schimek, die für die Schule ein kongeniales Farbkonzept entwickelten. Ohne solche Teams, die eine Atmosphäre von Vertrauen, Optimismus und Pioniergeist aufbauen, gibt es in der Architektur keinen Fortschritt. Gerade bei einer Schule darf man hoffen, dass diese Atmosphäre sich aufs Ergebnis überträgt und Schüler wie Lehrer ansteckt.
Produkte
Die folgenden Produkte und Materialien wurden im Projekt BRG Seestadt eingesetzt. Informationen sowie News über Produkte und Hersteller finden sie unter nextproducts.at.
Marmoleum
Forbo Flooring Austria GmbHNachhaltige Linoleumbeläge mit unterschiedlich intensiven Marmorierungen in 90 Farben.
Zum ProduktGanztagsschule
Mayr Schulmöbel GmbHFlexible Raumnutzungslösungen für ganztägigen Schulaufenthalt.
Zum ProduktNaturwissenschaft
Mayr Schulmöbel GmbHAlles für die professionelle Ausstattung von Laboren, Hörsälen und Klassenräumen.
Zum ProduktObjekt & Büro
Mayr Schulmöbel GmbHSystemmöbel mit allen Variationen des modernen Büro-Arbeitsplatzes.
Zum ProduktAccoya
M. Hechenblaickner Holzhandels GmbHBesonders langlebiges, robustes und splitterfreies Hochleistungsholz für Außenanwendungen.
Zum ProduktDachterrasse
REGUPOL Germany GmbH & Co. KGMittels Trittschalldämmung werden Dächer zu Erlebnisräumen
Zum ProduktBei den nextroom Produkten handelt es sich um eine entgeltliche Einschaltung der DOCUmedia.at GmbH. Die Produktplattform nextproducts.at wurde in Kooperation mit nextroom entwickelt. Die Produktrecherche erfolgt durch die DOCUmedia.at GmbH. Bei Fragen bezüglich der Produktdarstellung, wenden sie sich an office@nextroom.at.
Ensemble
Seestadt Aspern
BRG Seestadt
Wien (A) - 2017
fasch&fuchs.architekt:innen
newroom
Maria-Trapp-Platz
Wien (A) - 2017
YEWO LANDSCAPES
next.land
Seestadt Aspern J2
Wien (A) - 2016
atelier 4
newroom
Hoerbiger Firmengebäude
Wien (A) - 2016
querkraft architekten
newroom
Hannah-Arendt-Park
Wien (A) - 2015
YEWO LANDSCAPES, METTLER Landschaftsarchitektur
next.land
Wohnbau Seestadt Aspern (D16, D17)
Wien (A) - 2015
Baumschlager Hutter Partners
Architekturzentrum Wien
WHA Seestadt Aspern 4D4
Neubau, Wien (A) - 2015
Albert Wimmer ZT GmbH
Architekturzentrum Wien
Die drei Schwestern
Wien (A) - 2015
NMPB Architekten
newroom
Holzwohnbau Seestadt Aspern
Wien (A) - 2015
Berger Parkkinen + Architekten, querkraft architekten
Architekturzentrum Wien
Platzgestaltung Hermine Dasovsky-Platz & Susanne Schmida-Gasse
Wien (A) - 2015
DnD Landschaftsplanung
next.land
Außenanlagen Wohnbau Seestadt Aspern, Bauplatz J8 + J9
Wien (A) - 2015
DnD Landschaftsplanung
next.land
Ringstraße Aspern - Gestaltungszonen
Wien (A) - 2015
3:0 Landschaftsarchitektur
next.land
PopUp dorms
Wien (A) - 2015
F2 Architekten
Architekturzentrum Wien
Rote Saite Seestadt Aspern
Wien (A) - 2015
3:0 Landschaftsarchitektur
next.land
WAS - Wohn- und Geschäftsareal Seestadt Aspern
Wien (A) - 2015
AllesWirdGut, Delta
newroom
WHA Slim City
Wien (A) - 2014
PPAG
Architekturzentrum Wien
Co-housing „JAspern“
Wien (A) - 2014
POS architekten
Architekturzentrum Wien
Technologiezentrum Aspern IQ
Neubau, Wien (A) - 2012
idealice Landschaftsarchitektur
next.land