Bauwerk

Kunsthaus Graz
Sir Peter Cook, Colin Fournier - Graz (A) - 2003

Das „Eiserne Haus“ wird zum Grazer Kunsthaus

Der Optionsvertrag ist unterschrieben

3. August 1999 - Denise Leising
Graz - Es ist vollbracht. Der Stadt Graz ist der entscheidende Durchbruch beim Standort Eisernes Haus für das Kunsthaus auf dem Areal der Brüder Lecher GesmbH geglückt. Die 20 Eigentümer der Gesellschaft sind letztlich nun doch mit dem Verkauf der Immobilie einverstanden. In langen, zähen und zum Teil heftigen Verhandlungen wurde ein Kaufpreis von 99 Millionen Schilling netto für insgesamt 3441 Quadratmeter Fläche ausgehandelt.

Details zu diesem vorläufigen Optionsvertrag gaben Bürgermeister Alfred Stingl und Finanzstadtrat Siegfried Nagl auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt. So wird die Brüder Lechner Gesmbh von der Stadt Graz erworben und aus steuerrechtlichen Gründen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. An dieser AG sollen sich auch Bund und Land Steiermark mit je fünf Prozent beteiligen.

Zwei zum Gesamtkomplex gehörige Gebäude, das Palais Tinnfeld und ein Haus in der Mariahilferstraße werden für das künftige, 5000 Quadratmeter große Kunsthaus nicht benötigt und von der Stadt um rund 20 Millionen Schilling an die Firma Costa & Costa verkauft, die darin Büros und Wohnungen installiert. Die zu errichtetende Tiefgarage wird für 66 Jahre an die Firma Kastner & Öhler weitervermietet, die diese Garage vorfinanzieren und auch betreiben wird.


Drittelbeteiligung

Wie Bürgermeister Stingl betonte, wird nach wie vor eine Drittelbeteiligung von Stadt, Land Steiermark und Bund angestrebt. Vom Land Steiermark liege dazu bereits eine Zustimmung vor. Unbedingt nötig sei aber, so Stingl, dass das Land Steiermark noch vor der für 26. August anberaumten Sondersitzung des Gemeinderates, der ja über die Kaufsumme abstimmen muß, einen Grundsatzbeschluß fasst.

Denn jetzt sei es klar, dass die öffentliche Hand das Kunsthaus errichten und betreiben soll. Unbedingt angestrebt werden müsse ein Fertigstellungstermin des Kunsthauses am rechten Murufer bis zum Jahre 2003. Bauherr ist die Stadt Graz, die auch schon vor geraumer Zeit vorsichtige Vorbereitungen für einen europaweiten Wettbewerb treffen ließ. Ob Stararchitekten wie Frank Gehry, Norman Foster, Zaha Hadid, Jean Nouvel oder andere zugeladen werden - das wünscht sich u.a. die Hoteliervereinigung - ist derzeit noch offen. Die Stadt Graz hat für den Wettbewerb jedenfalls einige Millionen Schilling reserviert. Insgesamt wurden für die beiden gescheiterten Kunsthaus-Projekte im Pfauengarten und am/im Schloßberg fast 30 Millionen Schilling an Steuergeldern verschleudert. (lei)

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