Bauwerk

Kunsthaus Graz
Sir Peter Cook, Colin Fournier - Graz (A) - 2003

Eröffnung mit Eintönen

Bereits vor der Fertigstellung erfreut sich das Kunsthaus großen Interesses: Seit November des Vorjahres wurde es von mehr als 10.000 Besuchern besichtigt.

26. September 2003
Kunst-UFO, blaue Blase, Igel unterm Rasenmäher - die Beinamen, die Passanten dem neu entstehenden Bauwerk verpassen, sind zahlreich und nicht immer freundlich. An diesem Wochenende ist es nun soweit: Dann lädt das „Open Kunsthaus“ in Graz, das künftig zeitgenössische Kunst präsentieren wird, zum Besuch ein.

An den beiden Tagen wird der spektakuläre Bau, ein Werk der Architekten Robert Cook und Colin Fournier, für alle Besucher zum experimentellen Erlebnis: In einer geführten Begehung werden Räume akustisch und visuell spürbar gemacht und vermessen. Die erste Ausstellung „Einbildung - Das Wahrnehmen in der Kunst“ wird vom 25. Oktober an gezeigt. Parallel dazu wird eine Schau mit japanischer Fotografie zu sehen sein.


Neuhaus-Klangfeld & Lüber-Performance

So wird Max Neuhaus unter dem Motto „Time Piece Graz, 2003“ rund um das neue Kunsthaus ein Klangfeld abstecken und so eine zweite, akustische Hülle schaffen. Damit scheint der Bau selbst zu kommunizieren und mit der Stadt in Beziehung zu treten.

Heinrich Lüber wird im „Space 04“ mit seiner Performance die Besucher begrüßen: Drehend kreist sein Körper um die eigene Achse, misst die Höhe der Eingangssituation und - gleich einer tickenden Uhr - die Zeit des Betrachters.


Ablinger und Ritsch

Unter dem Titel „Weiss /Weisslich 27“ kreiert Peter Ablinger im „Space 02“ einen akustischen Farbfächer: Verschiedene Töne können durch ein Schreiten im Raum einzeln wahrgenommen werden. Zusammen bilden sie einen Mischton, vergleichbar mit der Farbe Weiss.

Bei Winfried Ritschs „ComputeR - Musik - Experimente“ misst ein Computersystem Räume und kreiert daraus Musik.


Meinhart und „realities:united“

Der Grazer Komponist und Musiker Günter Meinhart ist mit „music-art-concrete“ am Südtirolerplatz (11.00-18.00 Uhr) vertreten. Er wird Kurz-Performances anhand von Hans Kuppelwiesers „concrete art“-Skulptur entwickeln.

Und am Samstagabend (ab 19.30 Uhr) werden „realities:united“, die Designer der Medienfassade, über die Außenhaut mit der Stadt Graz in Verbindung treten.


Weitere Künstler

Weiters wird Samstagabend der deutsche Multimedia-Künstler Karsten Nicolai mit der Komposition „sync bix“ Bild, Ton und Architektur zusammenführen.

Und im „Space 04“ laden „les vipères“ zur fête: Ambient und Dance-Sound werden die Nacht der Grazer Kunsthaus-Eröffnung begleiten.


Sensationeller Ansturm

Und das Kunsthaus Graz kann sich bereits jetzt über den bevorstehenden sensationellen Ansturm freuen: So sind die (kostenlosen) Zeitkarten für die Führungen am Eröffnungs-Wochenende bereits alle vergeben.

Das Interesse war so groß, dass bereits am ersten Tag der Ticketausgabe alle verfügbaren Karten vergeben wurden. Aus Sicherheitsgründen können aber keine zusätzlichen Führungen angeboten werden. Dennoch eine gute Nachricht für jene, die leer ausgegangen sind: Alle Aktionen im Außenbereich des Kunsthauses werden für alle Interessierten wahrnehmbar sein.


Weitere Führungen

Im Zeitraum zwischen dem Eröffnungs-Wochenende und der Eröffnung der ersten Ausstellung „Einbildung“ am 25. Oktober wird es die Möglichkeit geben, im Rahmen von Führungen Teilbereiche des Kunsthauses zu besuchen.


Verstärkung der Verkehrsbetriebe

Aus Sicherheitsgründen wird der Lendkai am Eröffnungs-Wochenende durchgehend gesperrt. Daher nehmen die Grazer Verkehrsbetriebe Verstärkungen des Straßenbahn- und Busbetriebes vor.


„Camera Austria“ zeigt japanische Fotografie

Die „Camera Austria“ wird am 3. Oktober ihre neuen Räume im „Eisernen Haus“ mit der Ausstellung „Positionen japanischer Fotografie“, die bis 2. November gezeigt wird, eröffnen.

Das „medien.KUNSTLABOR Graz“, das von Medienkünstler Franz Xaver betrieben wird, öffnet am 23. Oktober seine Pforten.


„Einbildung“ - die erste Schau

Feierlich eröffnet wird das Grazer Kunsthaus mit der Ausstellung „Einbildung - Das Wahrnehmen in der Kunst“ am 25. Oktober. Thema ist die Wahrnehmung, das Wissen um sie, sowie die Bedingungen, denen sie unterliegt.

Im Hauptteil der Schau, die bis 18. Jänner 2004 zu sehen ist, werden die Besucher in ein Feld von Installationen, Fotografien, Gemälden und Skulpturen tauchen, die die Aufmerksamkeit des Betrachters thematisieren. Gezeigt werden Werke von u.a. Alberto Biasi (I), Angela Bulloch (CDN), Jan Dibbets (NL), Olafur Eliasson (IS), Elsworth Kelly (USA), Liz Larner (USA), Sarah Morris (USA), Max Neuhaus (USA), Bridget Riley (GB), Henryk Stazewski (PL) und Esther Stocker (I).

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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