Bauwerk

MuseumsQuartier Wien - MQ
O&O Baukunst, Manfred Wehdorn - Wien (A) - 2001
MuseumsQuartier Wien - MQ, Foto: Gerald Zugmann

Freibier auf Österreichs größter Baugrube

Tag der offenen Baustelle im Wiener Museumsquartier

Wien - Seit 2. April wird gebaut. Auf 45.000 Quadratmetern Grund wächst das Museumsquartier. Die ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen wurden zunächst von 92.000 Kubikmetern umbautem Raum gereinigt und um 85.000 Kubikmeter oder 6000 Lkw-Ladungen Aushub erleichtert. Und so kam es also zunächst zu drei gewaltigen Löchern. Jenes, aus dem dann das Museum moderner Kunst wuchs, reichte gleich 17,5 Meter in die Tiefe.

15. Juli 2000 - Markus Mittringer
Jetzt muss man schon die Freitreppe nach oben nehmen, um hineinzukommen. Um dort - im Foyer - gleich zu erfahren, wozu ein derartiges Loch vonnöten war. Erst im Eingangsbereich wird die volle Dimension des Baues erfahrbar. Der Schacht mit den Personenliften und dem Materialaufzug bleibt, in die Tiefe und die drei Geschoße hoch, offen. Nach außen hin öffnet sich der mit Basaltlava verkleidete Museumsblock nur in wenigen Lichtschlitzen - Architekt Laurids Ortner spricht von Orientierungspunkten. Lediglich im oberen, dem einzigen Saal mit natürlichem (Ober-)Licht, findet sich ein größeres Fenster zur Stadt hin. Es holt die Kuppeln von Natur- und Kunsthistorischem Museum als „Exponat“ in den Ausstellungsraum.

Im Juni 2001 wird alles fertig und eingerichtet sein, werden Museum Moderner Kunst, Leopold Museum und Kunsthalle offiziell eröffnet, werden sich 32.000 Kubikmeter Beton vor Publikum beweisen müssen. Gefeiert wird jetzt schon. Am Sonntag kommt es zum „Tag der offenen Baustelle“. während des ganzen Tages gilt in der Kunsthalle, im Architekturzentrum und im Kindermuseum freier Eintritt, bieten Sonderführungen die Gelegenheit, die neuen Kulturkubaturen kennen zu lernen.

Und was wäre eine Baustelle ohne Freibier. Unter www.mqw.at können Informationen zur Architektur, zur Geschichte des Quartiers und zum Programm der einzelnen Institutionen abgerufen werden. Und im Infopool, dem Besucherzentrum in der rechten Ovalhalle beim Haupteingang bieten 1:200 Modell und 3D-Visualisierung den sauberen Kontrast zur Baustelle.

Und was ein publikumsintensives Event zur Implantation des neuen Zentrums sein will, kann auf ein Rahmenprogramm, das allen etwas bietet, nicht verzichten. Im Halbstundentakt treten Künstler auf, spielt eine Combo Dixieland, üben Jongleure und Pantomimen ihr Handwerk aus. Kinder sind aufgefordert, am Versuch teilzunehmen, die größte Seifenblase Wiens zustande zu bringen, während die Väter mit Leberkäse zum ersten kulinarischen Genuss im Quartier kommen. Ein breiteres kulinarisches Angebot wird vom Pächter für das Glacis-Beisls erwartet. Ein solcher wird noch gesucht.

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