Bauwerk

MuseumsQuartier Wien - MQ
O&O Baukunst, Manfred Wehdorn - Wien (A) - 2001
MuseumsQuartier Wien - MQ, Foto: Gerald Zugmann

Eine Chronologie: Museumsquartier (3)

Die ersten Verzögerungen

25. Juni 2001
Juni 1990 Nationalratsbeschluss zur Schaffung einer Museumsquartier Planungs- und Errichtungsgesellschaft (Muqua). Zeitplan: 1991 Baubewilligung, 1992/93 Realisierung der ersten Etappe, 1994 Probebetrieb. Die FPÖ bekennt sich zum Projekt.
Juli 1990 Die Bürgerinitiative formiert sich. Dieter Bogner wird zum Konzeptkoordinator und Muqua-Geschäftsführer bestellt.
August 1990 Busek spricht sich gegen die von der Bürgerinitiative geforderte Historisierung des Messepalasts aus. Krone-Kulturredakteur Erwin Melchart bezeichnet die Bürgerinitiative als „Querulantenstadel“, Herausgeber Hans Dichand (als Aurelius) und die Lokalredaktion übernehmen die Berichterstattung.
Oktober 1990 Zweiter Muqua-Chef: Günter Bischof.
November 1990 Unterzeichnung des Syndikatsvertrags zwischen Republik (75 Prozent) und Stadt Wien (25 Prozent).
Jänner 1991 Die Bürgerinitiative erwägt mit 6000 Unterschriften Klage wegen Verstoßes gegen das Denkmalschutzgesetz.
März 1991 Planungsstadtrat Hannes Swoboda kann sich einzelne Museumsprojekte (Medienzentrum) jenseits der Donau auf dem Expo-Gelände vorstellen. Bürgermeister Helmut Zilk und Swoboda wollen noch „über Höhen, Kubaturen und Gestaltung“ reden. Erhard Busek steht „voll zu dem Projekt“.
Juni 1992 Peter Pilz, Parteiobmann der Grünen, spricht sich für einen Standort jenseits der Donau aus. Klubklausur der VP: klare Mehrheit für das Projekt. FP und Bürgerinitiative wollen mit Luftballons und Netzen ein 1:1-Modell errichten, um den „Skandal“ aufzuzeigen. Der Wind verhindert das Unterfangen. Die Flächenwidmung wird auf den Herbst verschoben.
September 1992 Beginn der Kronen Zeitung-Kampagne. Zilk schließt sich den Kritikern an. Der designierte VP-Klubobmann Bernhard Görg gibt die Parole „Nein“ aus, er lässt sich von Busek nicht umstimmen. Auch die FP ist gegen das „Museumsmonster“. Die Flächenwidmung wird von der Tagesordnung des Gemeinderats gestrichen: Die SP will keinen Alleingang riskieren.
Oktober 1992 Das Werben um Rudolf Leopold beginnt.
November 1992 Kontroverse im Kunstsenat: Hans Hollein und Friedensreich Hundertwasser attackieren Präsident Roland Rainer, der das Projekt unterstützt.
Jänner 1993 Zweite Redimensionierung: Der Leseturm wird von 67 auf 56 Meter gekürzt, die Kubatur des MMK um 20 Prozent verringert, die Veranstaltungshalle nun für die Sammlung Leopold verwendet. Görg bezeichnet die Variante als Pfusch.


[Quelle u. a.: Zur Sache Museumsquartier, Nr. 0, Wien 1995]

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