Bauwerk

MuseumsQuartier Wien - MQ
O&O Baukunst, Manfred Wehdorn - Wien (A) - 2001
MuseumsQuartier Wien - MQ, Foto: Gerald Zugmann

Adaptierung im Basaltblock

Das Mumok wird seinem Neubetrieb im MQ gemäß zurechtgeschliffen

5. Januar 2002 - Ute Woltron
Wien - Das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig (Mumok) im Wiener Museumsquartier soll, so will es sein neuer Chef Edelbert Köb, noch im Frühjahr adaptiert und auch räumlich seinem neuen Ausstellungskonzept angepasst werden. Das gesamte Haus - es handelt sich um den schwarzen Basaltblock - stehe vor einer inhaltlichen Neukonzeption, die auch architektonische Eingriffe erfordere, sagte Köb zum STANDARD.

Dringend gebraucht werde vor allem eine klar definierte Ausstellungsebene, die sich vom musealen Bereich, in dem künftig „größere thematische, didaktisch und pädagogisch aufbereitete Teile der Sammlung“ gezeigt werden sollen, auch optisch unterscheiden müsse.

Der Mumok-Direktor hat den Künstler Heimo Zobernig aufgefordert, verschiedene Lösungen für dieses Problem auszuarbeiten. Im Idealfall, so Köb, könnte der prominente hohe Liftschacht des Gebäudes im Geschoß unter dem Kuppelsaal überdeckt werden, was eine geräumige Ausstellungshalle erzeugen würde. Museumsquartier-Architekt Laurids Ortner steht den Plänen auf Anfrage des STANDARD aufgeschlossen gegenüber: „Adaptionen gehören dazu, ein Haus wie dieses muss so etwas aushalten können. Es wird sich im gesamten Areal sicherlich noch einiges tun, da soll es ruhig wuchern.“

Notwendig ist auch ein außen geführter neuer Erschließungssteg zum Restaurant des Museums, das derzeit nur äußerst schwer auffindbar ist. Dieser neue Weg wird Besucher künftig auch in neue Mumok-Repräsentationsräumlichkeiten innerhalb der alten Hofstallungen leiten. Edelbert Köb: „Wir machen dort aus einem barocken, marmorverkleideten Stall einen Bankettsaal, denn wie sollen wir Geld verdienen, wenn für Sponsoringaktivitäten kein Raum vorhanden ist.“

Das kolportierte enorme Ausmaß der Bauschäden dementiert der Mumok-Chef, es seien „viele Kleinigkeiten zu adaptieren, die allerdings bei Projekten dieser Größenordnung das Übliche nicht übersteigen“ würden. Um sowohl die Schäden auszubessern - die Terrazzoböden müssen etwa neu geschliffen und versiegelt werden - als auch die Ausstellungsorganisation zu perfektionieren und die diversen Räumlichkeiten zu adaptieren, wird das Museum ab April voraussichtlich vorübergehend geschlossen werden. Köb: „Wir machen zu, um die Sammlung umzustellen und beseitigen in dieser Zeit auch die diversen Mängel. Wir hoffen, alles in fünf, sechs Wochen erledigt zu haben.“

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