Bauwerk

MuseumsQuartier Wien - MQ
O&O Baukunst, Manfred Wehdorn - Wien (A) - 2001
MuseumsQuartier Wien - MQ, Foto: Gerald Zugmann

Eine Chronologie: Museumsquartier (4)

Gegenmodell Guggenheim

26. Juni 2001
Jänner 1993 Die Messe GmbH erhält 370 Millionen Schilling Ablöse für Räumung des Areals bis Jahresende. Der Rechnungshof wird diesen Betrag als zu hoch erachten: Gerechtfertigt wären nur 104 Millionen gewesen. Die Grünen befürworten ab nun das Museumsquartier: Zusammen mit der SP beschließen sie im Gemeinderat die Flächenwidmung und die Errichtung einer redimensionierten Variante. Die VP stimmt unter Görg dagegen, Generalsekretär Ferdinand Maier gegen Parteilinie mit Ja, Gemeinderätin Gertrud Brinek verlässt den Saal.
Frühjahr 1993 Massive Kampagne der Kronen Zeitung gegen das „Museumsmonster“. Die Planungsarbeiten werden eingestellt.
Juni 1993 Eröffnung des Architekturzentrums. Leiter: Dietmar Steiner, der am Museumsquartier-Konzept mitgearbeitet hatte.
Oktober 1993 Gipfelgespräch mit Vranitzky, Busek u. a.: Einigung über Verwirklichung des Museumsquartiers und des Leopold-Museums: Die Übernahme der Sammlung wird paktiert.
Jänner 1994 Görg bezeichnet den Ortner-Entwurf als „Running Gag“ und fordert eine Neuausschreibung.
Februar 1994 Busek erteilt der Muqua die Weisung, die Planungsarbeiten wieder aufzunehmen.
März 1994 Der Rechnungshof prüft die Muqua. Eröffnung der Ausstellung „Meisterwerke aus dem Guggenheim“ im Kunstforum. Wilfried Seipel, Direktor des KHM, fordert „Guggenheim ins Museumsquartier!“ Kunstforum-Chef Klaus A. Schröder, bisher ein Befürworter, kritisiert den Ortner-Entwurf. Bogner entgegnet: „Offenbar hat sich Schröder beim Besuch der alten Dame Guggenheim vor dieser flach auf den Teppich gelegt.“
Mai 1994 Die Nutzung des Turmes als Bibliothek wird fallen gelassen, da der Bund den Betrieb nicht finanzieren will.
Juli 1994 Der Nationalrat beschließt das „Bundesgesetz über die Finanzierung des Erwerbs der Sammlung Leopold“. Rudolf Leopold bekommt 2,2 Milliarden Schilling in Tranchen und wird zum Direktor des Museums auf Lebenszeit bestellt.
August 1994 Gründung der Stiftung Leopold.
Oktober 1994 Die SP schwenkt um: Bürgermeister Helmut Zilk und sein designierter Nachfolger Michael Häupl kritisieren den Ortner-Entwurf samt Leseturm - und propagieren ein Guggenheim-Museum auf der Donauplatte, entworfen von Hans Hollein: „Das nenne ich Architektur!“, so Zilk.

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